Kreative Zero Waste-Ideen für die Küche
Mal wieder zu viel eingekauft oder zubereitet? Ihnen blutet das Herz beim Gedanken, wertvolle Lebensmittel wegzuwerfen? Wir hätten da ein paar Ideen, wie Sie aus vermeintlichen Abfällen Leckeres zaubern oder tolle Helfer für Haushalt und Garten machen.
Wussten Sie, dass der 2. Mai der „Tag der Lebensmittelverschwendung“ ist? Seit 2016 wird jährlich an diesem Tag daran erinnert, dass alleine in Deutschland jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet werden! Laut einer Berechnung des WWF wären rund 10 Millionen davon vermeidbar. Oft beginnt der Jammer bereits beim Einkauf:
Bewusst einkaufen und einlagern
Machen Sie sich detaillierte Essens- und Einkaufspläne und richten Sie sich dann auch danach. Keine Sorge, auch so landet noch das eine oder andere spontan im Einkaufskorb, und das ist auch erlaubt! Mit klugem Einkaufen sparen Sie Abfall und Geld:
- Kaufen Sie reifes Obst aus dem Sonderangebot (z. B. Bananen mit ersten Flecken) und konservieren oder verarbeiten Sie es auf Vorrat, zum Beispiel, um später daraus leckere Nicecremes und Smoothies zu machen.
- Lebensmittel kurz vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) sind oft stark reduziert, halten meist aber deutlich länger als angegeben.
- Obst und Gemüse halten sich in Keller oder Kühlschrank mehrere Tage bis Wochen. Achten Sie beim Einkauf auf Qualität und Regionalität – und vielleicht wäre ein Energiespar-Kühlschrank mit Frische-Fach auch eine gute Idee?
Auf den Teller statt auf den Kompost
Da geht es Pflanze wie Mensch gleich: Nur weil die Oberfläche nicht mehr so straff ist, heißt das noch längst nicht, dass der Inhalt ungenießbar wäre! Oft nutzen wir ohnehin viel zu wenig von der ganzen Pflanze. Probieren Sie mal diese Tipps aus:
- Schlaffes, aber noch essbares Obst und Gemüse verarbeiten Sie zu köstlichen Suppen, Säften oder Smoothies.
- Blattgrün von Möhren, Kohlrabi oder Radieschen sind nährstoffreiche Würzmittel für Suppen, Salate, Smoothies oder Pesto.
- Strunke und Blätter von Blumenkohl, Kohlrabi und weiteren Gemüsen lassen sich zum Ansetzen von Gemüsebrühe nutzen.
- Aus Kerngehäuse und Schale von Äpfeln können Sie eigenen Apfelessig machen.
- Etwas ungespritzte (!)Bio-Bananenschale verleiht fruchtigen Smoothies mit hohem Wasseranteil mehr Körper und mild-exotisches Aroma.
- Gemahlene Papayakerne sind eine milde Pfeffer-Alternative.
- Gemüse- und Obsttrester oder Trester von Milchersatzdrinks haben noch so viel Geschmack und Nährstoffe, dass Sie sie nahezu überall in der Küche noch einmal glänzen lassen können: Zum Beispiel in Kräckern, als saftige Zutat von selbstgemachtem Brot, als Suppeneinlage, Bratlinge, in Gewürzsalzen oder auch als Verdickungsmittel für Saucen.
- Mit etwas Mut und Kreativität machen Sie aus übriggebliebenen Lebensmitteln leckeres ‚Awaruli‘ – also Rezepte mit ‚allem, was rumliegt‘!
Lebensmittelreste mit Dörren haltbar machen
Wenn Sie einen Dörrautomaten zu Hause haben, können sie das Leben vieler Lebensmittel deutlich verlängern:
- Aus zähflüssigen Smoothie-Resten oder schrumpeligem Obst machen Sie köstliche Fruchtleder zum Snacken oder als Reiseproviant.
- Falls Sie selbst Obst und Gemüse anbauen, werden üppige Ernten im Dörrautomat ohne Chemie und schädliche Hitze lange lagerfähig.
- Wasserreiches Gemüse wie zum Beispiel Tomaten wird durch Dörren geschmacksintensiver.
Verblüffende Multitalente – auch außerhalb der Küche
Selbst wenn ihnen in der Küche keine zweite Chance gegeben wird, leisten manche Lebensmittel in Haus und Garten noch nützliche Dienste:
- Zerkleinerte Bananenschalen auf Gartenpflanzen helfen gegen Blattläuse.
- Die Innenseiten von Kartoffel- und Bananenschalen eignen sich zur Pflege von Glattleder-, Silber- und Edelstahl-Oberflächen.
- Auch als Maske gegen Hautunreinheiten und Warzen sollen Bananenschalen helfen.
- Verteilen Sie Kaffeesatz als Dünger und Schneckenschutz im Garten. Oder nutzen Sie ihn als natürlichen Abflussreiniger für die Spüle.
Verpackungsmüll in der Küche vermeiden
Muss es zum Aufbewahren Ihrer Lebensmittel wirklich Frischhalte- oder Alufolie sein? Nutzen Sie lieber Mehrwegbehälter für Kühlschrank und Speisekammer. Oft tut es auch einfach ein umgedrehter Teller obendrauf! Und falls es doch mal ein Gefrierbeutel sein muss: Nach dem Entleeren ausspülen, trocknen lassen und dann wiederverwerten.
Auch Küchenutensilien können zur Müllvermeidung beitragen: Kaufen Sie Teller, Schalen, Schneidbretter, Siebe und Bestecke lieber etwas teurer und dafür langlebiger. Und zum Abwischen tut es ein Schwammtuch mindestens so gut wie die Einweg-Küchenrolle!
Sie sehen: Abfallvermeidung in der Küche ist gar nicht so schwer – oft lassen sich dabei ganz neue Genüsse entdecken!
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Quellen:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/ein-drittel-der-lebensmittel-wird-verschwendet
https://www.wwf.de/2020/april/lebensmittel-retten-lebensraum-bewahren
https://www.smarticular.net/tricks-bananenschalen-sinnvoll-weiterverwenden/
Foto: Laura Mitulla auf Unsplash